Im Rahmen der „Damnatio Aeterna“ Tour tritt Deathless Legacy im Innsbrucker pmk auf. Das ließ sich Lucy_unleashed nicht entgehen.
Es gibt Nächte, in denen die Realität kurz flackert, weil etwas Finsteres, Theatralisches und vollkommen Entgrenztes in den Raum tritt. Der 15. November im pmk Innsbruck war genau so eine Nacht – und die italienischen Horror-Metaller Deathless Legacy waren die Ursache für diese herrliche Störung der Wirklichkeit.
Wenn Monster zur Kunstform wird.

Deathless Legacy sind keine Band, sie sind ein eigenes Universum. Ein brutaler Cocktail aus Horror-Theater, okkulter Symbolik und brachialer Gothic-Metal-Wucht. Auf der Bühne verwandeln sich alle fünf Mitglieder in Manifestationen ihrer Alter Egos: Leichenblass, blutverschmiert, dämonisch – und gleichzeitig gestochen präzise, professionell und musikalisch überraschend symphonisch.
Dass die Band in Italien Kultstatus hat, merkt man sofort. Sie spielen nicht, sie beschwören. Und Innsbruck war mehr als bereit, sich beschwören zu lassen.

Die Setlist: Ein dunkles Ritual in 14 Kapiteln
Die „Damnatio Aeterna“ Tour rollte wie ein okkulter Wirbelsturm durchs pmk. Von den ersten Tönen des Titeltracks bis zum finalen „Dominos Inferi“ war kein einziger Track Füllmaterial – alles fühlte sich nach Ritual, nach Inszenierung, nach Sog an.

- Besonders intensiv: – „Rituals of Black Magic“ – druckvoll, düster, liturgisch
- „Your Blood is mine“ – publikumsnah, fast tranceartig
- „Communion“ – ein orchestraler Höhepunkt
- „Ora Pro Nobis“ – finsteres Gebet, das sich in die Magengrube brennt
Deathless Legacy verstehen es, ein Konzert nicht einfach abzuspielen, sondern dramaturgisch zu gestalten. Die Übergänge, die Lichtführung, die Bewegungen: alles sitzt wie bei einer makabren Oper. Zwischen Kunstblut und echter Nähe. Was viele Metalbands nicht schaffen: Deathless Legacy verbinden ihre extreme Ästhetik mit echter Nahbarkeit.

Backstage und nach der Show zeigte sich besonders deutlich, dass die Musiker ihren Fans, trotz der düsteren Bühnenpersonas, warm, humorvoll und voller authentischer Freude begegnen. Es Fotos, Gespräche, Gelächter und ja, auch ein paar kunstvoll verzogene Grimassen für die Kameras.
Diese Mischung aus professioneller Horror-Inszenierung und menschlicher Erdung macht sie einzigartig und hebt sie aus dem üblichen Gothic-Metal-Sprektrum heraus.
Das pmk: Der perfekte Untergrundtempel – Der Club lieferte dafür die ideale Kulisse – niedrig, roh, dunkel, mit Neonflecken und Graffiti – ein Raum, der aussieht, als hätte er selbst schon ein paar Rituale gesehen. Die Atmosphäre war dicht, persönlich, schwitzig – genau so, wie ein Konzert dieser Art sein muss.
Lucy unleashed – eine persönliche Anmerkung – Als jemand, der sich gern in Zwischenräumen bewegt, war dieser Abend ein Geschenk. Deathless Legacy besitzen eine seltene Qualität. Sie ziehen dich in eine Welt, in der Monster nicht Angst machen, sondern Freiheit bedeuten. Man darf laut, wild, düster und lebendig sein – und das alles gleichzeitig. Und genau das möchte man als Besucher – nicht einfach nur zusehen, sondern Teilwerden.

Fazit: Deathless Legacy sind ein Gesamtkunstwerk – musikalisch stark, visuell packend, theatralisch, kompromisslos und gleichzeitig Fan nah und humorvoll. Ihr Auftritt im pmk war kein Konzert – es war ein okkultes Theaterstück, ein Rausch, ein stark choreographierter Abyss-Trip. Wer diese Band sieht, versteht, dass Dunkelheit strahlen kann. Und manchmal ist das Monster auf der Bühne genau das, was man gebraucht hat.

Text und Fotos: Lucy_unleashed









