Der französische Electronic-Pionier Jean-Michel Jarre hat mit Sicherheit schon lange Musikgeschichte geschrieben, seine legendären Konzerte in Moskau oder Houston sind genauso schwerster Kult wie sein Album „Oxygene„! Nun bäckt der Synthie-Pionier kleinere Brötchen und spielt auch in wesentlich kleineren Hallen. Auf seiner aktuellen Tour „Electronica“ beehrte er auch wieder einmal Wien und zwar exakt 5 Jahre nach seinem letzten Wien-Besuch.
Nach dem beispiellosen Erfolg von „Electronica Vol 1: The Time Machine“, hat der „Godfather of Electronic Music“, Jean-Michel Jarre nun erste Details zum zweiten Teil des „Electronica“-Projekts, genannt: „The Heart Of Noise“ gelüftet. Für das Volume 1 konnte er bereits viele faszinierende Musiker versammeln, die mitverantwortlich waren, dass „The Time Machine“ vergangenes Jahr zu einem der bislang erfolgreichsten Alben des Franzosen wurde. Der Nachfolger „The Heart Of Noise“ nun wartet mit 15 weiteren, nicht minder fesselnden Künstlern auf: Rone, Pet Shop Boys, Primal Scream, E.S., Julia Holter, Gary Numan, Jeff Mills, Peaches, Siriusmo, Yello, The Orb, Sebastien Tellier, Hans Zimmer, Cyndi Lauper und Christophe hat Jean-Michel Jarre selbst ausgewählt um mit ihnen das „Electronica“-Doppelalbum zu vollenden.
Aber nun zum Konzert. Was war in der Wiener Stadthalle los? Wie hat es den Leuten gefallen? „Ein Auftrittsort wie die Wiener Stadthalle mit ihrem Fassungsvermögen von 16.000 Besuchern dient dem Mann im Regelfall für kleinere Clubgigs. Immerhin hält Jean-Michel Jarre den Rekord für das meistbesuchte Konzert vor 3,5 Millionen Leutchens. Dass man in der Mehrzweckhalle von „Oh Vienna, I love you!“ heute tatsächlich von einem intimen Rahmen sprechen kann, liegt dann allerdings daran, dass diesmal nur 3000 Anhänger gekommen sind.“ schrieb die Wiener Zeitung und stellt schon mal klar, dass das Interesse am Soundmagier und seiner fantastischen Laser-Show wohl etwas gering war.
„Altes Material aus seinen Klassikern „Oxygène“ (die Zukunft von 1976) und „Équinoxe“ (die Zukunft von zwei Jahre später) wird dafür drastischer und nach Restaurierungen mit strammen Vierviertelbeats gerne auch im Techno-Remix gereicht. Es soll sich schließlich nicht zu sehr von den aktuellen „Electronica“-Alben unterscheiden, mit denen zuletzt bei großem Mittelaufwand auf Kollaboration mit Gästen gesetzt wurde.“ gibt die Wiener Zeitung Einblicke in das, was das Publikum zu hören bekam.
„Der Elektronik-Pionier erstarrte in der Wiener Stadthalle im Schönklang. Es war ein Laser durchfluteter Gig zwischen Hüpftakt und Hintergrundmusik.“ schrieb der Kurier und der Kronen Zeitung erzählte er im Interview: „Es ist eine Mischung aus all dem, aber es geht nicht gegen die Technologie. Die Technologie selbst ist neutral, es obliegt dem Menschen, ob er sie richtig oder falsch benutzt. Als Musiker willst du etwas Positives erschaffen, das sollte das Grundprinzip sein. Es geht unter anderem eben auch darum, wie der Mensch die Technologie benutzt. Ich schaue auch darauf, wie wir die elektronische Musik sehen, durchaus auch aus historischer Sichtweise. Am ersten Album habe ich Tracks mit Edgar Froese von Tangerine Dream und mit den Fuck Buttons gemacht – die sind nicht so bekannt und du kannst irrsinnig schwer einschätzen, aus welcher Zeit diese Songs kommen, weil sie eben so zeitlos klingen. Heute gibt es auch so viele Varianten, wie man etwas konsumieren kann. Einerseits kannst du alle paar Minuten auf YouTube weiterzappen, andererseits kannst du 50 Stunden lang „Game Of Thrones“ schauen, ohne dazwischen zu schlafen. Das ist immer noch eine ziemlich neue Welt und die beiden „Electronica“–Alben sind ähnlich aufgebaut. Du kannst dir die Songs mit deinen Lieblingskünstlern aussuchen, oder auch gerne mal die Scheibe durchhören.“
Und wenn man nach den zahlreichen Kommentaren auf den Social Madias wie Facebook oder Twitter geht, dann waren eindeutig alle mehr als zufrieden. Und auch unserem Reporter Herbert P. Oczeret hat es gefallen und er hat auch diese tollen Bilder für euch geschossen!
Story by TOM PROLL
Fotos by HERBERT P. OCZERET