X-ACT: Mit Kohler & Schnute in Imst, mit Now im Innsbrucker Livestage – wie waren diese Konzerte für Euch?
Lechufer: „Wir haben ja alle noch unsere anderen Projekte und da deswegen Konzerte bei uns eher dünn gesät sind, ist jeder Auftritt etwas besonders. Mit „Kohler & Schnute“ war es neben dem gefüllten Saal, besonders interessant tolle Musiker und Künstler aus dem Tiroler Oberland kennenzulernen, deren Passion es auch ist, Popmusik im Dialekt zu machen. Now kommen von der ganz anderen Seite Österreichs, nämlich aus Wien und spielen englischsprachige Musik, also genau das Gegenteil, was es wiederum interessant macht. Es ist aber immer erfrischend, sich mit anderen Musikern auszutauschen und damit oft neue Freunde kennenzulernen, denn wir Musiker reden ja doch alle die gleiche Sprache.“
X-ACT: Im Dezember spielt ihr ja gemeinsam mit den Fäaschtbänklern in Innsbruck. Aufgrund des großen Interesses wird das Konzert in die Olympiahalle verlegt. Wir reagiert man als Künstler auf solche Nachrichten?
Lechufer: „Für dieses Konzert ist unsere WhatsApp-Gruppe zweimal heiß gelaufen. Das erste Mal, als wir die Anfrage bekommen haben und dann als es wegen der großen Nachfrage in die Olympiahalle verlegt wurde. Wir freuen uns schon sehr darauf, zumal wir mit den Fäaschtbänkler-Fans wahrscheinlich ein Publikum haben werden, die auch mit unserer Musik sehr viel anzufangen wissen werden.“
X-ACT: Habt ihr einen guten Manager, oder hat jemand von euch diese Veranstaltungen an Land gezogen?
Lechufer: „Nein, wir haben keinen Manager. Anfragen in diese Richtung, sowie einen Plattendeal mussten wir schon absagen, weil wir unter anderem unabhängig bleiben wollen, dass für unsere Entscheidungen weiterhin einzig und allein wir drei verantwortlich sind. Das ist oft schon schwer genug. In allen drei angesprochenen Fällen ist es so, dass die jeweils anderen Gruppen bzw. deren Managements an uns herangetreten sind, was uns natürlich auch mit einem gewissen Stolz erfüllt.“
X-ACT: Vor diesem Konzert spielt ihr im Sommer auf der Geierwallybühne. Heimspiel sozusagen. Sind für dieses Konzert Überraschungen für eure Fans geplant?
Lechufer: „Da lassen wir uns selbst gerne überraschen. Auf jeden Fall werden wir wieder mal mit der ganzen Band auf der Bühne stehen und wir freuen uns schon sehr darauf, da die meisten Konzerte sonst ja im Trio bestritten werden.“
X-ACT: Ihr seid ja zur Zeit wieder einmal im Studio. Ist da ein Album geplant, oder veröffentlicht ihr nur einzelne Singles?
Lechufer: „Wir haben uns beim letzten Album vorgenommen, nicht mehr leichtfertig einen Termin für die Präsentation raus zu hauen und dann im Stress nicht bis ins letzte Detail arbeiten zu können. Da sich seither wieder einiges an Songmaterial angesammelt hat, arbeiten wir derzeit daran, diese im Studio in ein Arrangement zu bringen. Das heißt also im momentanen Stand der Dinge, dass es definitiv neue Songs geben wird, ob dies dann genug ist, ein ganzes Album zu füllen, steht in den Sternen und wird wenn, dann auch für uns eine Überraschung.“
X-ACT: Könnt ihr unseren Lesern bereits einige neue Lieder vorstellen?
Lechufer: „Der Mix ist ziemlich bunt. Ein Song heißt zum Beispiel „König“. Ein Lied, in dem Celina ihrem Vater danke sagen möchte. „Mir zwoa tanza it im Rega“, ist ein für Lechufer ungewohnt rockiger Lovesong. Das Lied mit dem Arbeitstitel „Fahrtwind“ ein Sommer-, Italien Urlaubs-Song. Der Song „Nur in Echt“, welchen wir im Herbst veröffentlich haben, wird sich natürlich auch auf dem Album befinden, gleich wie eine Coverversion von „Der Weg ist das Ziel“, das Rissi im orginal mit seiner anderen Band 2erBzeihung schon 2009 veröffentlichte und das von Anfang an auf unseren Live Setlists gestanden ist. Weitere Songs an denen wir arbeiten tragen momentan die Titel: „Irgendwann ist heint“, „Sucha und finda“, „Hosch des nuiste schon khert?!“ oder „Manchmal isch es so“.“
X-ACT: Vor einigen Monaten habt ihr ja das Lied „Nur in Echt“ veröffentlicht. Auf YouTube ist das geniale Video mit Szenen von Topfilmen, die von euch gespielt werden, zu sehen. Sind für neue Songs auch solch aufwändig gestaltete Videos geplant?
Lechufer: „Wir sehen unsere Kunst immer als Gesamtwerk. Das heißt sowohl audiovisuell als auch visuell versuchen wir das maximal rauszuholen. Wir haben mit Jeremias Plangger einen Mann an der Videokamera und meist auch an der Fotokamera, den wir oft schon als viertes Bandmitglied bezeichnen. Rissi und er verlieren sich dann immer Nächte lang im Kreativkeller und überraschen den Rest mit außergewöhnlich kreativen Ideen. Der besondere Reiz liegt auch immer darin, mit Kreativität wettzumachen, was an finanziellen Mitteln nicht vorhanden ist. Also ja, es wird definitiv wieder Videos geben, schon einfach nur, weil es Spaß macht.“
Interview & Studiobericht by MICHAEL STECHER
Fotos: Jeremias Plangger