LUKE COMBS – Over Europe – ein Live-Review by Michael Stecher

Luke Combs – Over Europe – Live The Hall in Dübendorf bei Zürich am 10.10.2023 Aufgrund einer kurzfristigen Absage, komme ich überraschend in den Genuss einer Konzertkarte des ausverkauften Konzerts von Luke Combs in der Schweiz. Nach einer über dreistündigen Autofahrt kommen wir zeitig vor Einlassbeginn bei der Halle in Dübendorf an. Dort warten schon etliche Country-Fans, gekleidet in karierte Hemden, mit Cowboystiefeln und den typischen Hüten.

Vor der Halle hört man italienisch, französisch, englisch, hochdeutsch und schwyzerdütsch – für den amerikanischen Superstar sind die Fans teils von sehr weit angereist. Gleich nach Einlassbeginn stürmen die Fans den Merchandise-Stand, um sich mit T-Shirts, Sweatern oder Caps stilgerecht einzudecken.

In der Halle heißt es dann, warten auf den ersten Act. Kurz nach halb acht betreten drei Herren die Bühne und nehmen mit ihren Akustikgitarren auf Barhockern Platz. Ray Fulcher, Drew Parker und James McNairThe Writer’s Round eröffnen den heutigen Konzertabend. Abwechselnd spielen die Musiker Songs, die sie teils für sich und teils für andere Musiker wie Florida Georgia Line, Morgan Wallen oder eben Luke Combs geschrieben haben. Als Abschluss ihres Sets singen sie „Lonely One“ vom Luke Combs-Album „This One’s For You Too“ gemeinsam. Ein cooler Konzertauftakt, der bei den Fans, dem Applaus nach zu schließen, sehr gut angekommen ist und einen interessanten Einblick in die Vielzahl und hohe Qualität der Singer/Songwriter in Nashville und Umgebung gibt.

Nach einer kurzen Umbaupause übernehmen „49 Winchester“ die Aufgabe, das Publikum für den Hauptact weiter anzuheizen.  Die sechs Musiker aus Virginia spielen seit über acht Jahren miteinander und haben bereits vier Alben veröffentlicht. Mit dem 2022 erschienen „Fortune Favors The Bold“ feiern sie ihr Debüt bei New West Records. Mit Songs wie „Damn Darling“, „Hillbilly Daydream“, „Last Call“ oder „Russell County Line“ vom aktuellen Album und „Hays, Kansas“ sowie „Chemistry“ in der ’23-Version vom Album „III“ treiben sie die Stimmung in der Halle weiter an.

Knapp vor halb zehn ist es dann soweit. Die Halle wird dunkel und Sweet Caroline“ von Neil Diamond ertönt. Dass der Refrain von Tausenden mitgesungen wird, versteht sich dabei selbst. Dann taucht auf der Leinwand ein Totenschädel auf, der unter den Klängen von AC/DC’s „Thunderstruck“ immer größer wird, bis die Musiker um Luke Combs erscheinen. So werden in den Staaten Konzertauftritte inszeniert, ganz großes Kino. Mit „Lovin‘ On You“, „Hannah Ford Road“ und „Cold As You“ gibt Luke Combs gleich richtig Gas und den Fans, was sie wollen. Überall wird textsicher mitgesungen und mitgeklatscht. Der sympathische Sänger findet sofort einen Draht zum Publikum, erzählt zwischen den Songs Stories über die Entstehungsgeschichte der einzelnen Lieder.

So erfahren wir natürlich auch, warum er „Love You Anyway“ geschrieben hat und erhalten gleich darauf eine gefühlvolle Darbietung des Hits. Nach starken Songs wie „Going, Going Gone“, „Must’ve Never Met You” und “Beautiful Crazy”, welches Luke für seine Frau geschrieben hat, sowie „Even Though I’m Leaving“ erhalten die Bandmitglieder die Gelegenheit, sich im Rahmen eines Medleys vorzustellen. Den Beginn macht Gitarrist Jamie Davis, der beim David Lee Murphy-Cover „Dust In The Bottle“ auch seine ausdrucksstarke Stimme unter Beweis stellt. Keyboarder Korey Hunt übernimmt beim Diamond Rio-Song „Meet In The Middle” die Vocals, während Tyler King bei „When I Was Your Man“ von Bruno Mars gesanglich brilliert. Es versteht sich aber von selbst, dass auch Kurt Ozan an der Slide Guitar und Violine sowie Jake Sommers am Schlagzeug und Dustin Nunley an der Gitarre Gelegenheit bekommen, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Mit „She Got The Best Of Me”, “Hurricane” und “When It Rains, It Pours” hält Luke Combs die Stimmung in der Halle weiter hoch, welche er mit „Beer Never Broke My Heart” noch weiter steigert.

Mit den Zugaben „Better Together“ und „The Kind Of Love We Make” verabschieden sich Luke Combs und seine Musiker von einem begeisterten Publkum. Kurz vor Mitternacht machen wir uns auf den langen Heimweg, der sich aber auf alle Fälle gelohnt hat.

Ein gewaltiges Konzert, mit einem sympathischen Sänger und seiner charismatischen Stimme, mit erstklassigen Musikern, einer exzellenten Lichtshow und tollen Videowalls sowie Wahnsinns-Songs – beim nächsten Konzert sind wir auf alle Fälle wieder live dabei.

Live-Review & Fotos by MICHAEL STECHER

Info: www.lukecombs.com

Tom
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X-ACT Music Magazine - Gründer, Erfinder, Herausgeber, Medieninhaber, Chefredakteur, Design, Logo-Creator. Sonst noch: Gitarrist, Composer, Arranger, Producer, Bandleader.