„Scarecrow“ ist das zweite Studio-Album der britischen Band CATS IN SPACE. Das ist zwar schon eine etwas ältere CD, aber das macht nix, denn die Musik ist derart frisch und zeitlos, – und sowas von gut, dass man sie den Musikliebhabern nicht oft genug ans Herz legen kann! Das Album dieser britischen Herren, die man allesamt schon mal in anderen Formationen gehört hat, könnte aus den 80ern stammen, aber genauso gut für die Ewigkeit entworfen sein! Schon der Opener „Jupiter’s Calling“ macht klar, in welche Richtung es hier geht: melodiöser Rock mit jeder Menge Pop-Anleihen, dennoch mit frechen Riffs und immer aber mit satten Chören, die man so erst einmal singen können muss! Und das können nicht recht viele! Nahtlos geht es über in eine der besten Nummern dieses herrlichen Albums: „The Mad Hatter’s Tea Party“, ein von Toto inspirierter Rock-Knaller mit ELO-ähnlichen Chören und unsterblichen Melodien! Dazu herrliche Instrumental-Parts, fetzige Gitarren und ein Sänger, der sich das Herz aus dem Leib singt! Glaubt ihr nicht? Also hier der Beweis:
Nach diesem Jahrhundert-Song geht es weiter mit „Clown In Your Nightmare“, ebenfalls ein Song allererster Güte. Die selben Zutaten wie auch schon vorhin, nur etwas experimentierfreudiger. Und dann der Song „Scars“: eine Weltklasse-Ballade mit einem Harp-Intro und geilen Leadvocals und in weiterer Folge mit schlicht sensationellen Chören! Wahnsinn! Das ist einer dieser Songs, der in den 80ern in den Charts an vorderster Stelle gelandet wäre und auf vielen Radio-Stationen auf und ab gespielt worden wäre! Leider haben uns diese unsäglichen Format-Radios auf eine kulturelle Talfahrt geschickt und so bleibt uns nur noch, uns diese phänomenale Band mit ihren saugeilen Songs zuhause und im Auto anzuhören! „September Rain“ ist dann ein Song, der an die Bay City Rollers erinnert, aber auch an die West Coast Bands der 80er, Seals & Crofts etc. oder sogar an die Doobie Brothers… herrlich! Die Cats In Space treiben einem regelrecht Freudentränen in die Augen, weil man mit so einer geilen Mucke heutzutags nicht mehr gerechnet hätte!
Und „Broken Wing“ ist dann eine Hymne, wie man sie auch schon lange nicht mehr gehört hat, so a la „Eloise“ oder „Music“… nur besser! Fast schon so gut wie seinerzeit Queen! Und das will was heissen! Die Gitarre röhrt, wie einst bei Bryan Adams, als der noch gute Songs schrieb… „Two Fifty Nine“ hat dann ein unfassbar leiwandes Intro, auf jeden Fall einer meiner Lieblingssongs auf diesem wunderbaren Album! „Felix & The Golden Sun“ gehört dann wieder zu den Hymnen, die man schon lange nicht mehr gehört hat. Harmony vocals zum Niederknien und Melodien zum Dahinschmelzen! Verpackt in einem Arrangement, welches die hohe Musikalität der Herren felsenfest zementiert. „Timebomb“ – auch so ein Knaller, der ins Ohr geht und nicht mehr raus will. Zum Schluss dann noch mit „Scarecrow“ ein fast 8 minütiges Opus, wo Erinnerungen an 10CC, Asia oder Lake wach werden! Ein richtiger musikalischer Leckerbissen und ein unpackbar arrangiertes Meisterwerk, mit herrlichen Instrumentalpassagen und einmal mehr Chören für die Ewigkeit!
Für manche mag dieses Album zur falschen Zeit oder zu spät auf den Markt gekommen sein, für mich und hoffentlich viele andere mehr, ist es Rettung in letzter Not, weil man schon gar nicht mehr daran glauben mochte, dass eine Band so derart fein musiziert, so sehr an die lässigen 70er und 80er anknüpft und Songs schreiben kann, die dich schlicht aus den Socken hauen! Auf ein Album wie „Scarecrow“ musste man lange warten, sehr lange! Aber jetzt keimt wieder die Hoffnung, denn die Cats In Space sind endlich wieder eine Band, die richtig gute, melodiöse Rockmusik machen, super Songs schreiben und auch fleissig auf Tour gehen! Yuppidu!!!
Rating: 9 von 10 Punkten!
CD-Review by TOM PROLL