„HIRED GUN“ – Der Film über die Helden, die für die Stars den Sound machen! (DVD-Review)

Nur wenige Schritte vom Ruhm entfernt, zeigen die besten Musiker der Welt unter anderem ihr “Backstage”-Tourleben, und was man halt so braucht, um neben den Legenden der Musikgeschichte zu bestehen und wie man es schafft, einige der weltweit bekanntesten Lieder zu erschaffen. Hört unglaubliche Geschichten von Alice Cooper, Rob Zombie, Steve Vai (Guitar für Frank Zappa, G3, David Lee Roth, Whitesnake…), David Foster (Pianist, Keyborder, Produzent und Komponist für Earth Wind & Fire, Michael McDonald, Chicago, usw.), Ray Parker Jr. („Ghostbusters“), Liberty DeVitto (Drummer für Billy Joel), Jason Hook (Guitar für u.a. Five Finger Death Punch), Phil X (Guitar für Bon Jovi), Kenny Aronoff (Drummer für u.a. John Cougar MellencampJohn Fogerty…), Rudy Sarzo (Bass für Whitesnake, Quiet RiotOzzy Osbourne, etc.), Justin Derrico (Guitar für Pink, The Calling…), Mark Schulman (Drummer für Cher, Pink…), Jason Newsted (Ex-Basist von Metallica), Eric Singer (Drummer für zig Acts, aktuell bei Kiss), John 5 (Guitar für u.a. Rob Zombie), Glen Sobel, Nita Strauss (Guitar für Alice Cooper), Steve Lukather (Guitar bei Toto, Session-/Live-Guitar für Michael Jackson, Ringo Starr, Pink Floyd, Paul McCartney und zu hören auf über 2.500 Alben!), Paul Bushnell (Katy Perry), Jay Graydon (Steely Dan), Derek St. Holmes (Ted Nugent), Chris Johnson (Rihanna), Brad Gillis (Guitar für Night Ranger, Ozzy Osbourne) und vielen anderen mehr!

Alice Cooper, Billy Joel, P!nk, Rob Zombie, Ozzy Osbourne, Michael Jackson – Namen, die wohl jeder Musikfan schon einmal gehört hat. Die Namen der Instrumentalisten hinter den Sängern kennen dagegen nur wenige. Doch freilich brauchen auch Solokünstler eine Band und Hintergrundsänger. Fran Strine möchte mit seiner Dokumentation diejenigen ins Rampenlicht rücken, die sonst eher davon verschont bleiben: Session-Musiker – oder wie sie in Amerika sagen: „Hired Gun“. Wenn auch nicht in der breiten Öffentlichkeit, so gelten sie doch in Musikerkreisen als einige der Versiertesten ihrer Kunst. Als Repräsentative für ihre Zunft kommen im Film unter anderem Jason Hook (Five Finger Death Punch), der auch als Produzent mitwirkte, Liberty DeVitto, Kenny Arronoff, Eric Singer und Steve Vai zu Wort. Nicht nur haben sie mit einigen der größten Musiker des Planeten zusammengespielt, sie haben auch die größten Bühnen gesehen, Arenen bespielt und an den grössten Hits mitkomponiert.

Ein Pflicht-Film für alle Musik-Freaks, die auch mal ganz tief hinter die Kulissen blicken wollen. Nette Anekdoten und Räubergeschichten, beinharte Fakten und Sachen zum schmunzeln. Auf alle Fälle ist der Film amüsant und lehrreich für all die Musiker da draussen, die da meinen, wenn man erst mal Sideman für einen Star ist, dann fliegen einem die gebratenen Vögel nur so in den Mund. Mitnichten! Aber hier werden eine Mythen geboren oder Träume zerstört, man muss halt mit der nackten Realität klarkommen! Man muss sich auch darauf gefasst machen, dass so mancher als Halbgott verehrte Star plötzlich als Arschloch gesehen werden muss, denn allein schon, wie krass Billy Joel seinen langjährigen Drummer Liberty DeVitto absägte, ist schon harter Tobak! Und der geniale Sound, die tollen Beispiele und Ausschnitte sind allein schon sehens- und hörenswert! Aber: Alles in englischer Sprache und es wird echt schnell und mit typischem Branchenslang, Fachbegriffen und Redewendungen gesprochen. Wer in Englisch also nicht so fit ist, der könnte an einigen Stellen ein leichtes Verständnisproblem bekommen.

Weil der Film nicht synchronisiert wurde, weil ein paar so Hirnis glaubten, es würde sich eine deutschsprachige Kino-Version nicht auszahlen, so gibt’s diese DVD (oder Bluray) eben nur in Englisch. Aber keine Bange, es gibt deutsche Untertitel! Der Film kann mit Mono-, Stereo- und 5.1-Sound abgespielt werden und läuft 94 unterhaltsame Minuten. Auf einigen Film-Festivals und bei der Grammy-Verleihung wurde diese geile Doku auch schon ausgezeichnet. Also: ansehen und abrocken! Prädikat: sehenswert und lehrreich!

Rating: 9 von 10 Punkten

DVD-Review by TOM PROLL

Tom
Über Tom 756 Artikel
X-ACT Music Magazine - Gründer, Erfinder, Herausgeber, Medieninhaber, Chefredakteur, Design, Logo-Creator. Sonst noch: Gitarrist, Composer, Arranger, Producer, Bandleader.