Grosse Events werfen ihre Schatten voraus: Die Band THE WEIGHT ist mit Sicherheit eine der aufstrebendsten Rockbands Österreichs und auf dem Sprung zu einer steilen internationalen Karriere. Am Freitag, 27. November 2015 gastiert die Band – bestehend aus drei Vorarlbergern und einem Burgenländer! – im Dornbirner „Spielboden“ und wird das lässige Venue ab 21:00 rocken, dass sich die Balken biegen! Wir haben die Jungs getroffen und haben für euch zu genau diesem Ereignis das absolute Top-Interview!!!
Zum Einstieg aber die Ankündigung auf der Homepage des „Spielbodens“: Das Rad der Geschichte dreht sich unaufhaltsam weiter, ohne auf unsere persönlichen Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Diese Erkenntnis ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Geschichte im Kleinen vermag der großen globalen Wirklichkeit dabei längst nicht mehr zu entsprechen. Die Blickrichtung unserer Betrachtung wendet sich folgerichtig zunehmend auf das persönliche Geschehen. Wie das Debüt der Wiener Band THE WEIGHT zeigt, können aber auch hier noch Glücksmomente erzeugt werden, nämlich als Ausdruck einer Generation, welche scheinbar nicht mehr zu politischen, sehr wohl aber zu gefühlsmäßigen Antworten in der Lage ist.
Dieser Erkenntnis verschreibt sich die musikalische Umsetzung der EP Keep Turning voll und ganz. Sie wird selbst zur treibenden Kraft der Songschmiede von The Weight. Zu Beginn eines jeden Songs steht immer der gemeinsame musikalische Ausdruck, der die spätere textliche Ausgestaltung kanalisiert, führt und letztendlich festschreibt. Dass dabei die musikalische Anstrengung nicht auf Innovation zielt, sondern immer zum Diener einer inneren Zweckmäßigkeit der Lieder selbst wird, kann als für die gesamte Popmusik durchaus typisch angesehen werden – dennoch brechen die Rocksongs aus dem klassischen Muster aktueller Chartmusik aus.
Der unbestreitbare Rückgriff auf Klang und Stilistik handgemachter, roher Rockmusik der 60er und 70er Jahre bietet dabei das passende Werkzeug, um ausufernde Live-Jams und Instrumentalparts schlüssig in das insgesamt doch stringente Werk zu integrieren. Das Urteil eines Kritikers trifft den Nagel auf den Kopf: „THE WEIGHT bieten die natürlichste Art von Musik, die wir alle irgendwann buchstäblich mit der Muttermilch aufgesogen, vom Krabbeln am Küchenboden an gehört haben. Aber The Weight klingen dabei frisch und knackig, da ist kein Staub drauf und hängt kein Pseudo-Posing dran – das ist ehrlich und authentisch durch und durch! Keep Turning, alles dreht sich also unaufhaltsam weiter. Wer sich in dieser Situation selbst einen Augenblick Zeit schenken und aus dem Hamsterrad unseres Global Village ausbrechen will, ist mit einer Kostprobe des aktuellen musikalischen Schaffens der Viererkombo THE WEIGHT gut beraten, um eine musikalische Reise anzutreten, auf der Gitarrenriffs endlich wieder dreckig und bluesgetränkt, Bass und Drums wuchtig und schwer klingen und Leadvocals auch in den höheren Sphären der Tonleiter angesiedelt sein dürfen.
Wow! Die Dornbirner Spielboden-Macher sind ja richtig stolz, dass diese Band bei ihnen auftritt! OK, kommen wir zu den Fragen und den Antworten:
X-ACT: Wie kommt man darauf, eine für euch junge Leute doch recht „alte“ Musikrichtung auszuwählen? War das ein Retro-Trend-Kalkül oder eine Herzensangelegenheit?
Tobias Jussel (Vocals, Keyboards): Das war kein Kalkül und das wird es auch nie sein, wir haben uns auch nicht gedacht, wir machen jetzt die 70er Jahre-Mucke, sondern wir haben von vorneherein gesagt, wir machen das, was uns allen zu 100% gefällt. Und uns gefallen ja auch die Bands aus dieser Zeit am besten!
Michael „Michi“ Böbel (Gitarrist): Ich kann da nur beipflichten, es ist uns auf jeden Fall eine Herzensangelegenheit und nicht irgendein Kalkül, auf einer Retro-Welle zu reiten, einem Trend hinterherlaufen oder so. Wir haben immer schon unseren Sound gemacht und haben auch ganz klar gesagt, wir wollen uns weder verbiegen noch verkaufen, sondern wollen das machen, was uns selber wirklich gefällt. Wir haben uns auch gesagt: egal was kommt, wir ziehen unser Ding durch und lassen uns auch nicht beirren!
X-ACT: Ihr arbeitet zur Zeit gerade am ersten Album. Wird es da wieder so eine lustige Idee wie die Cassetten-Edition eurer EP geben? Oder was lasst ihr euch dazu einfallen?
Patrick „Mose“ Moosbrugger (Bassist): Da wir möglichst viele Leute erreichen wollen, werden wir das Album auch auf allen möglichen Medien publizieren. Die Cassetten-Edition war ein Gag, weil es gibt ja auch immer noch Leute, die mit dem Walkman joggen gehen. Aber man wird sehen, ob wir wieder eine Cassetten-Edition rausbringen! Vielleicht haben wir ja auch noch eine ganz spezielle Idee… wer weiss?!
X-ACT: Wieviele Songs werden am Album drauf sein?
Tobias: Das kommt darauf an, wie lange die einzelnen Songs werden (…die ganze Band lacht…)
Michi: …wir sind eine Band, die dazu neigt, lange Songs zu schreiben… also die Gesamtspielzeit wird hier eher den Ausschlag geben, als die Anzahl der Songs…
Andreas „Andi“ Vetter (Drums): Es gibt noch keine Zahl… (Gelächter)
Michi: …um die zehn würde ich sagen…
X-ACT: Gibt es auf dem kommenden Album ausschliesslich Eigenkompositionen oder habt ihr auch vor, etwas zu covern?
Michi: Keine Covers!
X-ACT: …aber ihr spielt ja live Covers, – soll das ausgebaut werden?
Andi: Also, es ist immer wieder Platz im Programm für ein Cover, welches sich aus welchen Gründen auch immer anbietet, aber wir sind eine Band, die eigene Nummern schreibt und das wird uns das Wichtigste bleiben!
X-ACT: Wie funktioniert der Songwriting-Prozess im Hause The Weight? Kommen die einzelnen Leute mit Ideen, die dann gemeinsam ausgereift werden oder bringt jemand fix fertige Songs?
Tobias: Es ist so, dass jemand mit einer Idee, einem Riff oder einer Akkordfolge oder einer Melodie kommt und der Schreibprozess findet dann wirklich gemeinsam statt und das wollen wir auch so beibehalten!
X-ACT: Also wie die Bands in den 70ern?
Tobias: Ja (Gelächter im Hintergrund)… es ist zwar nicht der einfachste Weg, aber für uns ist es der beste Weg!
Michi: Es kommt schon auch vor, dass einer mit einer fertigen Idee daherkommt, dann hat man aber auch gleich voll die Kritik, wir sagen dann, OK, probieren wir es, – auch auf die Gefahr hinauf, dass es nicht jedem gefällt, aber wir versuchen es erstmal. Und dann wird eben diskutiert und es folgt in gut österreichischer Tradition der Kompromiss, der dann doch zu einem optimalen Ergebnis führt.
Mose: Wir spielen einen Song erst dann im Studio oder live, wenn wirklich alle davon überzeugt sind, dafür stehen wir auch dann alle hinter den Songs und man muss dann bei Interviews nicht sagen, dem einen gefällts, dem anderen nicht…
X-ACT: Wie funktioniert eure Live-Show? Studiert ihr eine Show nach einem Konzept ein oder sind die Rockstar-Posings situationsabhängige Zufallsprodukte?
Andi: Wir lassen uns da von der Musik leiten, stehen da auf der Bühne und lassen uns hineinfallen. Aber wir studieren nichts ein oder imitieren jemand…
Michi: Es gibt im ganzen Set so zwei, drei Stellen, die sich im Laufe unserer Live-Geschichte so ergeben haben und die passieren dann auch immer wieder an den selben Stellen.
X-ACT: Eure Shows sind energiegeladen und begeistern die Leute. Und es ist unglaublich, dass wieder so viele junge Leute auf Rockkonzerte gehen! Was ist das für euch für ein Gefühl, dass ihr einen derartig positiven Zuspruch erleben dürft?
Tobias: Unser Leitsatz ist: gute Musik findet ihre Hörer! Wenn Musik Qualität hat und die Leute merken, dass es ehrlich ist und dass Herzblut dahintersteckt, dann kommt das immer an, egal zu welcher Zeit und mit welchem Stil auch immer. Klar ist es eine tolle Sache, dass wieder so viele junge Leute zu Rock-Konzerten pilgern, die Hungerjahre des Rock sind vermutlich wieder vorbei…
Michi: Es war ja im Laufe der Musikgeschichte zu beobachten, dass manche Bands zu Beginn ihrer Karriere ausgelacht wurden und dann haben sie es dennoch geschafft… Also konnten selbst Plattenfirmen nicht wirklich was dagegen tun, wenn das Publikum die jeweilige Band nicht mochte. Und dass wir scheinbar den Nagel auf den Kopf getroffen haben, ist auch Glückssache und freut uns natürlich, sowie wir dadurch auch Bestätigung erfahren dürfen, dass wir auf dem richtigen Weg sind!
THE WEIGHT Live in Dornbirn
Spielboden, Grosser Saal, 21:00 Uhr
Freitag, 27. 11. 2015
VVK: 10,- €, AK: 14,- €
Tickets: HIER!
X-ACT: Was sind eure weiteren Pläne ausser der Eroberung und Rettung der Welt?
Tobias: Nummer eins ist, wir wollen die Freude an der Musik behalten und Nummer 2 wollen wir step by step weitermachen und Nummer drei wollen wir schauen, wie weit wir mit unserer Musik kommen.
X-ACT: Gene Simmons von Kiss sagte ja unlängst mal, Rock ist tot, – seht ihr euch jetzt als die österreichischen Vertreter der Rettet-den-Rock-Generation?
Tobias: Der Rock’n’Roll ist schon so oft zum Tode verurteilt geworden, aber ich denke, wenn ehrlicher Rock unkalkuliert aus dem Bauch kommt, dann sind die Erfolgskriterien erfüllt. Und ich glaube auch, dass man den Rock’n’Roll nie wird umbringen können! Und ob wir dazu beitragen können, den Rock’n’Roll zu retten, das wird uns allen die Zukunft zeigen!
X-ACT: Es wird also an einem neuen Album gearbeitet und dann gibt’s auch noch diese Veranstaltung im Spielboden in Dornbirn am 27.11.2015… was genau wird dort speziell passieren?
Mose: Also wir wollen erstmal das gesamte Konzert mitfilmen und auch den Sound dazu professionell aufnehmen und schauen dann, wie brauchbar die Aufnahmen von Bild und Ton sind und wollen dann eigentlich eine Live-DVD veröffentlichen! Damit kann sich dann jeder The Weight ins Wohnzimmer holen!
((Anmerkung der Redaktion: also dann kommt doch am Freitag, 27.11.2015 in den Spielboden nach Dornbirn und feiert die Band ab, damit das dann auf der DVD gut rüberkommt!!!))
X-ACT: Was ist euer Erfolgsrezept?
Mose: Also wir vier sind eine Einheit, eine richtige Band und kein Projekt, – und auch nicht vier zusammengewürfelte Einzelmusiker! Unsere Homogenität kommt wahrscheinlich auch daher, dass wir wie auch beim Songwriting-Prozess, gemeinsam alles erarbeiten und gemeinsam alles ausdiskutieren und dass wir einen Song wirklich erst dann live aufführen, wenn wir wirklich alle vier damit zufrieden sind!
X-ACT: Eure Statements?
Mose: Das wichtigste ist, dass der Spass und die Freude an der Musik im Vordergrund bleibt und wenn wir damit dann auch noch Erfolg haben und andere Leute erreichen können, dann ist das der Jackpot!
Andi: It’s a long way to the top if you wanna Rock’n’Roll!
Tobias: Long live Rock’n’Roll!
Michi: Es war bis jetzt eine tolle Reise und ich bin top-motiviert, den eingeschlagenen Weg mit den anderen drei Jungs weiterzugehen, um zu schauen, wie weit wir kommen und was noch so alles passiert!
Und das nächste was passiert, ist der Special Gig im Spielboden in Dornbirn, wo eben das gesamte Konzert für eine geplante Live-DVD mitgeschnitten wird! Und soviel sei noch verraten: The Weigt sind eine saugeile Live-Band, also kommt am Freitag, 27.11.2015 in den Spielboden nach Dornbirn!
Interview & Event-Tip by TOM PROLL