THE WEIGHT bekamen von uns ja reichlich Vorschusslorbeeren und ob die Wiener Band die Schecks live auch einlösen kann, die sie auf ihrer EP und ihren Videos ausstellt, davon wollten wir uns am 11.8.2015 in Feldkirch überzeugen, X-ACT Chef-Konzertfotograf Herbert P. Oczeret reiste dafür sogar aus Wien ins Ländle!
Die Poolbar in Feldkirch ist eine steile Location: ein umgebautes Hallenbad, wo das Publikum „am Grund“ des ehemaligen Schwimmbeckens steht, wo sich auch eine Bar befindet und natürlich eine Bühne, wartet immer wieder mit tollen Konzerten in einer absolut geilen Atmosphäre auf. Und am Dienstag, 11. August 2015 waren die Überflieger The Weight angesagt. Irgendwie ein Heimspiel für die Band, denn drei Musiker stammen aus Vorarlberg, nur der Gitarrist ist Burgenländer und da sie alle in Wien leben, studieren und/oder arbeiten, gelten sie als Wiener Band. Soweit die Facts zur Herkunft.
Nun denn, das prall gefüllte Schwimmbecken war – angeheizt durch 2 Support Acts – schon in bester Stimmung und angesichts der Tatsache, dass junge Leute wieder zu einem richtigen Rockkonzert pilgern, wo echte Musiker mit echten Instrumenten Musik machen und noch analogen Schweiss produzieren, liess reichlich Vorfreude aufkommen. Und dann enterten sie die Bühne und machten sofort klar, was Sache ist: The Weight spielten locker und lässig ihren Retro-Hardrock, dass man sich mit einer Zeitmaschine zurückversetzt fühlte, so etwa ins Jahr 1978 in den legendären Londoner Club Marquee!
Sie haben das Publikum ab dem ersten Song fest im Griff und auch der Sound passt: fett, laut, definiert und doch ein wenig kantig und rau… wie damals eben! Speziell Sänger Tobias Jussel weiss genau was er tut, singt souverän und interagiert mit dem Publikum, das bereits zu 50% aus echten Fans besteht. Hut ab! Bassist Patrick Moosbrugger und Drummer Andreas Vetter liefern das straighte und groovende Fundament, spielen fundiert und kompetent, mit jeder Menge Herzblut und Rhythmusgefühl. Was rocken muss, rockt und was grooven muss, groovt! Gitarrist Michael Böbel spielt sauber, immer banddienlich und songdienlich, egal ob clean, crunchy oder voll verzerrt, seine Riffs und Hooks greifen einfach an und wenn er einen Solo-Spot hat, dann würgt er seine Les Paul, entlockt ihr astreine Melodien, manchmal bluesig angezerrt und dann wieder Vollgas, was der Kasten hergibt! Und man merkt der ganzen Band die enorme Spielfreude an!
Das überträgt sich natürlich aufs Publikum, welches gebührlich applaudierte und am Ende des Sets – welches aus Songs ihrer aktuellen EP und jeder Menge neuer Songs, die gerade für ihr Debut-Album aufgenommen werden, bestand – lautstark Zugaben forderte. Und The Weight liessen sich nicht zweimal bitten und kredenzten ein paar Kracher aus ihrem Repertoire, – und als allerletzte Nummer spielten sie eine Cover-Version des Led Zeppelin-Klassikers „Rock’n’Roll“, womit der Kessel geflickt war, das Publikum auf dem Kopf stand und wir unsere megahohe Einschätzung über die positive Zukunft der Band mehr als nur bestätigt bekamen! Very well done! Ein toller Konzertabend einer geilen Band in einer steilen Location!
Live-Review by TOM PROLL
Foto-Reportage by HERBERT P. OCZERET